Einsatzübung sorgt für grosses Aufsehen

Einsatzübung sorgt für grosses Aufsehen

Freitagabend, kurz vor 20:00 Uhr: Dichter Rauch steigt aus einer Tiefgarage in der noch nicht fertiggestellten Seniorenwohnanlage in Rüss.-Bauschheim der gewobau Rüsselsheim. Blaulicht zuckt durch die Rheingauer Strasse, grosse Löschfahrzeuge und eine Drehleiter bleiben davor stehen. Feuerwehrleute stellen sich auf, kurze Befehle und schon fliegen Schläuche durch die Luft, vollgepackte Feuerwehrleute rennen mit schweren Atemschutzgeräten in die Tiefgarage. Kurz darauf konnte die erste verletzte Person von zwei Feuerwehrleuten aus der verrauchten Tiefgarage gerettet werden.

 

Bild: FF Ruesselsheim

 

Zum Glück – alles nur eine Übung! Das erste Quartal endete bei der Feuerwehr Rüsselsheim-Stadt mit dem Thema Brandbekämpfung und Menschenrettung und konnte mit einer spektakulären Übung abgeschlossen werden. Um das „WIR-Gefühl“ zu stärken, beteiligten sich auch die Kameraden aus Rüss.-Bauschheim und Rüss.-Hassloch an der Übung. Insbesondere für Tagesalarme muss die gemeinsame Zusammenarbeit regelmässig geübt werden und fördert natürlich auch die Kameradschaft.
Angenommene Übungslage war, dass Jugendliche sich unerlaubten Zugang zur Baustelle verschafft haben. Dort feierten sie in der Tiefgarage und versuchten ein Lagerfeuer zu entfachen. Der Versuch misslang und es kam zu einer Verpuffung. Durch die schlechten Abluftöffnungen füllte sich die Tiefgarage schnell mit dichtem Rauch und ein Entkommen war fast aussichtslos. Einige Jugendliche konnten sich jedoch in das Objekt retten, verliefen sich aber in dem riesigen Neubau.

 

Bild: FF Ruesselsheim

 

Durch das Einatmen des giftigen Brandrauches und wegen ihrer starken Brandverletzungen verlor ein junges Mädchen das Bewusstsein und ein anderes Mädchen stürzte und zog sich eine Oberschenkelfraktur zu. Parallel zu den Löschmassnahmen und der Menschenrettung in der Tiefgarage wurde der Rohbau auf weitere verletzte Jugendliche kontrolliert. Im zweiten und dritten Obergeschoss konnten alle verletzten Personen aufgefunden werden.
Drei der Jugendlichen konnten selbstständig sowie mit Unterstützung von Tragetüchern und über die Drehleiter ins Freie gerettet um anschliessend von den Einsatzkräften erstversorgt zu werden.
An der Übung nahm auch ein Rettungswagen des Malteser Hilfsdienstes der Diözese Mainz teil. Auszubildende der Rettungswache Mainz haben auch unter Beobachtung der Ausbildungsleiterin Janina Kämpfer sowie Ihrem Praxisanleiter Jens Bliemeister ihr Können unter Beweis gestellt. Das vierte verletzte Mädchen musste durch den anwesenden Rettungsdienst erstversorgt und für den Transport stabilisiert werden. Beide Beobachter des Malteser Hilfsdienstes und die anwesenden Führungskräfte der Wehren sowie das Planungsteam unter Anleitung von Christopher Schwab zeigten sich mit dem Übungsablauf sehr zufrieden.

 

 

Bild: FF Ruesselsheim

 

Nachdem alle verletzten Personen gefunden sowie die Lösch- und Lüftungsmassnahmen abgeschlossen waren wurde in einer kurzen Manöverkritik die Übung besprochen.
Die gewobau Rüsselsheim unterstützt seit Jahren immer wieder Übungseinsätze in und an ihren Gebäuden, damit die Einsatzkräfte am tatsächlichen Praxisbeispiel trainieren können. „Das kommt im Einsatzfall, der glücklicherweise sehr selten bei uns eintritt, jedem unserer Mieter zugute“, erklärt gewobau-Geschäftsführer Torsten Regenstein, der sich wieder beeindruckt vom reibungslosen Ablauf der Übung zeigte.
Wir wollen es nicht unerwähnt lassen und uns ausdrücklich für die Bereitstellung des Übungsobjektes sowie bei Herrn Hensel von der gewobau Rüsselsheim bedanken. Gerade um eine attraktive Ausbildung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte gestalten zu können sind wir auf solche Übungsobjekte angewiesen und wissen die Bereitstellung sehr zu schätzen.

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Text: Christopher Schwab / Bilder: Dorian Grages

 

Von: Marcus Hollmann

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