Ohne Mampf kein Kampf

Ohne Mampf kein Kampf

Zum wiederholten Mal traf sich die Kochmannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Rüsselsheim-Stadt am Wochenende 21./22. September 2012 zum Küchen-Seminar. Es galt, ein umfangreiches Pflichtprogramm abzuarbeiten, welches an eine Gemeinschaftsverpflegungsküche wie die unsrige gestellt wird.

 

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Den Einstieg bildete am Freitagabend die obligatorische Unterweisung in die Unfallverhütung. Neben den allgemeinen Feuerwehrthemen wie Fahren von Feuerwehrfahrzeugen, Verhalten an der Einsatzstelle und Versicherungsschutz im Feuerwehrdienst war der Lehrinhalt natürlich speziell auf die Belange des Küchenbetriebes ausgelegt.

 

Hier wurde deutlich, dass nicht nur die Persönliche Schutzausrüstung etwas anders aussieht als im normalen Feuerwehreinsatz, sondern dass gerade in einer professionell ausgestatteten Küche mehr Gefahren lauern, als man denkt. Achtsamkeit ist natürlich auch hier gefragt! Denn nicht nur die Anzahl der zu verarbeitenden Portionen ist nicht mit der einer Haushaltsküche vergleichbar – auch die Geräte sind hier eine Nummer größer und stellen ganz andere Unfallschwerpunkte dar.

 

 

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Im Anschluss stand weitere Theorie auf dem Plan. Regelmäßige Reinigungen der Küche und ihrer Geräte, Lagerhaltung, Lehrgangs- und Einsatzverpflegung wurden hierbei besprochen und, wo erforderlich, verbessert. Und das, obwohl Vielen schon bekannt und eigentlich Routine – Pflichtprogramm eben! Neu hinzugekommen war jedoch der Abfallplan welcher regelt, welche Küchenabfälle wie entsorgt werden und was mit ihnen bis dahin geschieht.

 

Abgerundet wurde der Abend mit einer beispielhaften Portionskalkulation. Anhand von fertigen Mengentabellen der Landesfeuerwehrschule sollten die zehn Teilnehmer den Warenbedarf des eigenen Mittagessens für den darauffolgenden Tag bestimmen. Natürlich gab sich trotz vorgerückter Stunde deshalb jeder nochmals richtig Mühe – bloß keinen Fehler machen!?

 

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Der Samstag startete früh. Für acht Uhr bat der eingeladene Gastdozent zum wohl wichtigsten Thema des Seminars – Hygienevorschriften. Der gelernte Koch, ausgebildete Hygienebeauftragte und Leiter einer großen Hotelküche referierte darüber, wie persönliche Hygiene, Arbeitsmaterialien und –flächen, produktspezifische Verarbeitungsregeln (z.B. für Fisch oder Hackfleisch) sowie die Lagerung aussehen müssen, damit die Speisenden ein hygienisch einwandfreies Essen serviert bekommen. Besonders ging er hierbei auf die Neuerungen der Vorschriften ein, welche vor allem bauliche Maßnahmen betreffen. Nach einem kurzen gemeinsamen Frühstück ging es unter Leitung des Fachmannes an die Mängelbeseitigung. Jeder im Küchenteam „stürzte“ sich auf ein von ihm festgestelltes Problem. Sei es die Sauberkeit, die Sortierung der Arbeitsgeräte aufgrund der Unfallverhütungsregeln, oder die Lagerung von Lebensmitteln. Hierbei gab der Hygienefachmann nochmals wertvolle Tipps, zeigte sich jedoch hoch zufrieden über die allgemeine Sauberkeit und erstaunt über das Engagement der ehrenamtlichen Köche.

 

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Im Anschluss wurde die Mannschaft in zwei Gruppen geteilt. Kräfte, die eher für die Einsatzverpflegung heran gezogen werden kümmerten sich um die Zubereitung des Mittagessens, welches ja am Vorabend mengenmäßig berechnet wurde. Zudem erhielten sie eine Auffrischung in der Bedienung und Reinigung der wichtigsten Großküchengeräte.Das Personal, welches sich damit schon besser auskannte, wurde an Spezialgeräten wie zum Beispiel der Zapfanlage (Tevo) weitergebildet. Neben der Reinigung übte man dabei die wichtigsten Handgriffe zur Wartung der Gerätschaften, damit diese teuren Utensilien möglichst lange einsatzbereit gehalten werden können.

Eine Punktlandung bezüglich der berechneten Mengen legte man mit der vorbereiteten Einsatzverpflegung „Schnitzel mit italienischem Bohnengemüse und Salzkartoffeln“ hin. Trotz Nachschlags bei dem einen oder anderen Teilnehmer reichte das Mittagessen exakt aus, es gab keinerlei Reste!Nach erfolgter gemeinsamer Küchenreinigung nutzte Teamleiter Günter Stippler in gemütlicher Abschlussrunde am späten Nachmittag bei einem außerplanmäßigem „Tiramisu“ nochmals die Gelegenheit, ein Resümee zu ziehen und die wichtigsten Verbesserungsvorschläge aufzunehmen. „Das läuft halt alles etwas anders als zu Hause“, so sein generelles Fazit.

 

 

 

Von: Jan Nees

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