Das siebte Brandaktuelle Frühstück in der Feuerwache am Rugbyring am Sonntag, dem 26. Oktober 2014 stand wiederholt im Zeichen der demnächst endenden Übergangsfrist zur Installation von Rauchwarnmeldern in Privatwohnungen. Dass die Feuerwehr mit ihrer Themenwahl richtig lag, zeigte sich an der Resonanz innerhalb der Bevölkerung Rüsselsheims welche dafür sorgte, dass die vierzig maximalen Teilnehmerplätze restlos vergeben waren.
Doch zunächst konnten sich die Veranstaltungsbesucher ab 09:30 Uhr an unserem umfangreichen Frühstücksbuffet laben, welches das Küchenteam um unsere Vereinsschriftführerin Michaela Schröder gezaubert hatte. Neben verschiedenen frischen Brötchen und Croissants, Musli, Joghurt, Marmeladen, Aufschnitt, Obst u.v.m. war der Renner zweifelsohne das hausgemachte Rührei mit Speckstreifen. Alle Teilnehmer hatten auf den abschließend verteilten Feedbackbögen dann auch nur lobende Worte für das Frühstücksangebot übrig!
Pünktlich um 10:30 Uhr startet Referent Jan Nees vor vollbesetztem Auditorium seinen gut zweistündigen Vortrag. Zunächst verdeutlichte er nochmals, dass nicht Feuer und Hitze die Menschen bei einem Wohnungsbrand töte, sondern der Rauch und die darin enthaltenen giftigen Gase. Und ein Brand könne zu jeder Tages und Nachtzeit ausbrechen, „weswegen die Installation von Rauchmeldern nicht nur von Gesetzes wegen her sinnvoll ist!“ Seit Jahren kämpfen die Feuerwehren und andere Brandexperten für eine stärkere Verbreitung der Lebensretter in Weiß, sogar noch bevor der Gesetzgeber hierzulande aktiv wurde, um die immer noch hohe Anzahl von Brandtoten in Deutschland endlich zu verringern.
Wer für Installation und Wartung zuständig ist, beleuchtete Nees in seinem nächsten Abschnitt. Die Lösung des Landes Hessen in Bezug auf Verantwortung Mieter und Vermieter ist zwar klar geregelt, kann jedoch als eher ungünstig bezeichnet werden. Dass dem Mieter die Betriebsbereitschaft obliegt und dieser sie auch sicherstellt, kann ein Vermieter nur schwer kontrollieren. Zu letzterem ist er jedoch gesetzlich verpflichtet.
Als nächstes erklärte der Feuerwehrmann die verschieden Arten von Warnmeldern, Funktionsprinzipien sowie Möglichkeiten der Stromversorgung. Es kristallisierte sich der klassische Photoelektrische Rauchmelder als die Lösung für den (Wohn-) Hausgebrauch heraus. Qualitätsmerkmale und Einkaufshinweise wurden dabei ebenso angesprochen wie die Macken von Billigprodukte.
Rege Fragen, wie generell im gesamten Vortrag, stellten die Teilnehmer im Kapitel Planung, Konzept und Installation. Deshalb wurde nochmals der Unterschied einer professionellen Brandmeldeanlage, wie sie in Fabriken und Schulen existiert und primär dem Objektschutz dient, zu den Heimrauchmeldern für den Personenschutz erörtert. Natürlich kann man mehr tun als gesetzlich vorgeschrieben, so z.B. Räume mit wertvollem Inhalt optional absichern. „Sie müssen jedoch ein Konzept haben, sonst investieren Sie eventuell zu viel Geld, oder Ihr Fluchtweg ist nicht vollständig abgesichert“, so der Referent. Prinzipiell muss der Weg aus allen Räumen, in denen geschlafen wird über den Flur bis zum nächstgelegenen Ausgang per Rauchwarnmelder abgesichert sein. „Da muss man schon etwas Hirnschmalz investieren“, schmunzelte Nees, welcher beispielhaft anhand von Wohnungsgrundrissen die minimalste bzw. optimalste Lösung demonstrierte.
Nach einer kurzen Pause kam der Ernstfall – zumindest theoretisch. Rauchmelder zu haben sei zwar das Eine, jedoch die wertvolle Zeit beim Alarm sinnvoll zu nutzen und in der Familie richtig zu agieren das Andere. Man braucht deshalb einen Fluchtplan, und alle in der Wohnung müssen wissen, wer was macht und wie man sich zu verhalten hat! Der abschließende Film „Wie entkomme ich lebend?“ fasste diese und davorliegende Themen nochmals zusammen, und Nees stellte auf seine obligatorischen Worte „Haben Sie noch Fragen?“ fest: „Na dann wissen Sie ja jetzt was zu tun ist – wir sehen uns morgen im Baumarkt wieder!?“
Sonstige Berichte:
Von: Jan Nees