Ein nagelneues Feuerwehrfahrzeug hat Thomas Meudt, Leiter der Rüsselsheimer Feuerwehren, von Oberbürgermeister Stefan Gieltowski und Brandschutzdezernent Ernst Peter Layer am Donnerstagabend (26.06.08) im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Beisein von rund siebzig Feuerleuten in der Feuerwache in Empfang entgegengenommen. Das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 10/6 löst seinen Vorgänger LF 16 aus dem Jahr 1981 ab.
Die technische Bezeichnung 10/6 bezieht sich auf die Wassertankfüllung von 1000 Litern (Norm 600 Litern)und die Pumpenleistung von 1000 Litern pro Minute bei zehn bar Druck. Das neue Fahrzeug ist etwas kürzer und wendiger als sein Vorgänger und hat neben Wassertank und Schläuchen zusätzlich eine Reihe von Sonderausstattungen an Bord, die vor allem der Soforthilfe beim Ersteinsatz dienen.
So sind hydraulische Rettungsschere und Rettungsspreizer und Hydraulikzylinder wichtige technische Hilfen, ein eingebauter Stromerzeuger und ein Lichtmast lassen ein unabhängiges Arbeiten zu. Neun Mann Besatzung hat das HLF 10/6, dessen Fahrgestell von der Daimler AG gebaut wurde. Den feuerwehrtechnischen Aufbau besorgte die Spezialfirma Albert Ziegler in Gingen an der Alp, deren Vertreter Steffen Hopp die Übergabe begleitete und neben den Glückwünschen einen Scheck überbrachte.
Das Fahrzeug genüge den örtlichen Anforderungen, sagte OB Gieltowski, und sei Teil des Erneuerungsprogrammes, das ständig aktualisiert werde. Es sei das Bestreben des Magistrats, alle vier Stadtteile mit neuen Fahrzeugen dieser Bauart auszustatten. In Absprache mit den Feuerwehren habe Bauschheim bereits ein solches Fahrzeug erhalten. Vom Gesamtwert des Fahrzeugs in Höhe von 288 500 Euro trug die Stadt 212 000 Euro, das Land Hessen gab 37 500 Euro dazu, und rund 40 000 Euro wurden eingespart, indem die noch brauchbaren Gerätschaften vom Vorgänger verwendet wurden. Das alte Fahrzeug will man jetzt verkaufen, was schwierig werde, so Meudt, denn in den früheren Ostblockländern, die einst als Käufer in Frage kamen, sei die Ausstattung inzwischen gut, und auch die Partnergemeinde Keskémet in Ungarn sei bestens versorgt.
Thomas Meudt, der auch Leiter des städtischen Brandschutzamtes ist, zeigte den langen Weg von der Aufnahme des Fahrzeugs in das Programm für Ersatzbeschaffungen im Jahre 2000 bis zur jetzigen Übergabe auf. Die Aufnahme in den Haushaltsplan der Stadt, die Zuschussanträge und deren Bescheidung, die europaweite Ausschreibung und Sichtung der Angebote, die Zustimmung des Magistrats und schließlich die Auftragsvergabe im vergangenen Jahr waren dabei die wesentlichen Stationen.
Meudt freute sich besonders, weil es das erste Auto dieser Art sei, das in seiner Dienstzeit angeschafft wurde, und wünschte dem Fahrzeug angesichts des langen Wegs seiner Beschaffung eine lange, erfolgreiche Nutzungsdauer.
Der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Rüsselsheim-Stadt, Günther Hansel, dankte zugleich „als ein Bürger der Stadt, denn das neue Fahrzeug bringt den Bürgern deutlich mehr Leistung“. Hansel dankte auch dem Zugführer Thorsten Fels, der die technische Ausstattung im Detail plante. Nun gelte es die dreißig Maschinisten an dem Fahrzeug zu schulen und die Handhabung einzuüben.
Rüsselsheim verfügt über vier Freiwillige Feuerwehren in Haßloch, Bauschheim, Königstädten und Stadt mit jeweils eigenen Wehrführern und zusammen etwa 250 aktiven Feuerwehrmännern und -frauen, von denen 37 hauptberuflich tätig sind.
Von: MH