Mit Gottes Segen zum Einsatz

Mit Gottes Segen zum Einsatz

Zwar wurden bei der Freiwilligen Feuerwehr Rüsselsheim-Stadt in den vergangenen Jahren einige neue Fahrzeuge in Dienst genommen, jedoch geriet eine alte Tradition, nämlich diese Neuzugänge mit Gottes Segen zu versehen, beinahe in Vergessenheit. Nun, da vor etwas mehr als einem Jahr ein neues HLF 10/6 übernommen wurde, welches ausschließlich von ehrenamtlichen Helfern zum Einsatz gebracht wird, griff man dieses Ritual wieder auf und nahm den ökumenischen Gottesdienst der Siedlerkerb am 27. Juni zum Anlass, Fürbitte zu halten für eine allzeit gesunde Rückkehr aus dem Einsatz.

Zunächst stand jedoch die Präsenz der Freiwilligen aus der Stadtwehr bei den direkten Nachbarn in der Friedrich-Ebert-Siedlung und der Böllenseesiedlung im Vordergrund. Das Siedlerkerbwochenende sollte zum Anlass genommen werden zu zeigen, dass auch wir ein Teil dieser Gemeinschaft sind. Immerhin wohnt ein nicht unerheblicher Teil unserer Aktiven in diesen Stadtteilen, und auch die Jugendwehr bieten den Kindern und Jugendlichen aus den Siedlungen ein „naheliegendes“ Freizeitangebot.

An einem von den Ehrenamtlichen aufgebauten Stand konnten sich die Kerbebesucher daher am Freitag und Samstag über die Arbeit Ihrer Freiwilligen Feuerwehr informieren und nützliche Tipps zum Thema häuslichen Brandschutz erhalten, während die Kinder an einem Miniatur-Rauchhaus die Ausbreitung von Brandrauch in einem Einfamilienhaus und das entsprechende Verhalten im Brandfall gezeigt bekamen. Auch das Fahrzeug, welches am Sonntag gesegnet werden sollte, konnte man ausgiebig und fachmännisch erklärt an beiden Tagen unter die Lupe nehmen.

Die Jugendfeuerwehr war samstags mit einer Abordnung zugegen und zeigte den Festbesuchern nach Beendigung des Bunten Nachmittags der Siedlervereine ihr Können an dem neuen Lösch- und Hilfeleistungswagen. Ein in Disconebel gehüllter PKW simulierte einen Fahrzeugbrand, den die Jugendlichen mit dem mitgeführten Gerät schnell unter Kontrolle brachten.

Am Sonntag Morgen war es dann soweit. Höhepunkt des sehr gut besuchten ökumenischen Gottesdienst auf dem Wilhelm-Sturmfels-Platz bildete zweifelsohne die Segnung unseres Hilfeleistungs- Löschgruppenfahrzeug 10/6. Um bei diesem Ereignis auch die (fachmännisch) richtigen Worte zu finden, besuchten Pastor Volkhard Guth und Priester Lukasz Szafera extra einige Tage zuvor die Feuerwache und informierten sich über die Technik und die Fähigkeiten des neuen Fahrzeuges. Auf Stichwort des Pastors Guth rollte nach seinen einleitenden Worten dann das festlich geschmückte Feuerwehrauto auf den Platz vor, und eine kleine Abordnung der Feuerwehrleute nahm Aufstellung. Besatzung und Fahrzeug nahmen darauf hin den protestantischen und katholischen Segen in Empfang, wobei Priester Szafera nach Einsatz des Aspergills schnell merkte, dass bei großem Gerät auch große Mengen Weihwasser von Nöten sind, und kippte den Weihwasserkübel kurzerhand über den Kühlergrill.

„Möge das Fahrzeug und seine Besatzung jederzeit seinen Dienst für die Mitglieder dieser Gemeinde verrichten, und immer unversehrt aus dem gefährlichen Einsatz heimkehren! Den Spitznamen verrate ich Ihnen jedoch lieber nicht – den können Sie, wenn nach dem Gottesdienst das Auto nochmals besichtigt werden kann, direkt bei den Feuerwehrleuten erfragen!“, so Pfarrer Guth. Diese anschließende Besichtigung stieß bei den Anwesenden auf großes Interesse. Obzwar sich die Informierten auch über die umfangreiche Technik des Fahrzeugs erstaunt zeigten, überwog die Bewunderung und Anerkennung für die ehrenamtliche Arbeit bei einer so großen Feuerwehr. Und die Kinder stellten als erstes natürlich die Frage: „Wie heißt das Auto denn nun?“

Wie der Zufall nun mal so spielt, konnte auf der Rückfahrt zur Wache die Besatzung und das Fahrzeug gleich Gutes tun. Mit noch wehender Festgirlande kam man an einem Rollerunfall an der Kreuzung Friedrich-Lutzmann-Ring / Rugbyring vorbei. Ein Ehepaar war ohne Fremdeinwirkung gestürzt und hatte sich Schürfwunden an Armen und Beinen zugezogen, welche mit dem mitgeführten Sanitätsmaterial versorgt werden konnten. Das Paar zeigte sich sehr dankbar für die schnelle Hilfe, jedoch auch verwundert über das herausgeputzte Feuerwehrfahrzeug!



Von: Jan Nees

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